PR - Öffentlichkeitsarbeit
Old School oder Hochaktuell? Das Thema steht bei startups angesichts von multi-media-omni-channel-marketing-zielgruppe-habe-ich-was-vergessen? nicht im Vordergrund. Man geht davon aus, dass das Unternehmen über das Netz sowieso gefunden wird. Und heutzutage hat ein Teil des Teams Erfahrung mit der Programmierung und der Ansprache der Suchmaschinen.
Hier geht es um etwas anderes.
Es geht um Inhalte (content) und Adressaten. Ich sage bewusst nicht Zielgruppe. Wir müssen uns klar machen, unter welcher Adresse wir wen ansprechen. Und hier kommt der Bereich Marktsegmente ins Spiel. Wir müssen uns von Anfang an sehr genau klar sein, welche Segmente für uns relevant sind, um angesprochen zu werden.
Hier müssen Entscheidungen getroffen werden, damit sich auf eines oder wenige Segmente konzentriert wird. Das ist auch deshalb notwendig, weil die Ressourcen (personell und maschinell) begrenzt sind und möglichst effektiv sein sollen. Als nächster Schritt muss entscheiden werden, wer welche Information erhalten soll.
Am Beispiel eines Kaffee-Automaten lässt sich das gut erläutern. Kaffee-Automaten können von privaten Endverbrauchern genauso verwendet werden wie von Hotels oder Catering-Firmen. Die Aussagen müssen also genau auf die jeweiligen Nutzer abgestimmt werden, da jede Gruppe eine andere Erwartung an das Gerät hat. Der Endverbraucher hat eher persönliche Erwartungen für Geschmack gekoppelt mit Prestigegewinn, während Caterer und Hotels eher an störungsfreiem, wirtschaftlichem, robustem und mobilem Betrieb interessiert sind. Daran ist zu erkennen, dass die Botschaft für die Zielgruppen also völlig unterschiedlich sein werden (müssen).
Um diese Information zusammenzustellen, kann eine oder mehrer brainstorming-sessions helfen. Aber gut moderiert und mit Zeitwächter bitte. Sonst ufert es aus und kostet nur noch Zeit. Und ruhig ein oder 2 externe, neutrale Personen dazu einladen, damit der Blick für die Aussenwelt nicht verloren geht.
Als Schlüsselwörter bei allen Informationen: authentisch, ehrlich, echt, direkt.
Jetzt bestimmt das Team einen Verantwortlichen, der dafür sorgt, dass die Informationen und Ideen zu einer festgelegten deadline sortiert, gebündelt und in verständliche Botschaften umgewandelt werden. Er sollte dazu 1 oder max 2 Assistenten and die Seite erhalten.
Im Idealfall lädt der Verantwortliche das Team zur Deadline zu einem Meeting ein und präsentiert das Ergebnis. Es gibt hier kein richtig oder falsch - es geht darum, das sich das Team auf eine gemeinsame Sprachregelung einigt, wie das Produkt dem Markt präsentiert wird. Und es wird auch nicht die letzte Fassung sein. Es werden immer wieder Änderungen einfließen.
Ein anderer wesentlicher Punkt: wer soll über welche Kanälen angesprochen werden? Auch hier brauchen wir wieder eine Verantwortlichkeit. Für diese Aufgabe ist in erster Linie eine intensive Recherche im Netz erforderlich. Die social-media-Kanäle können sehr hilfreich sein. Es empfiehlt sich jedoch, die Recherche durch den Besuch von Messen und Konferenzen zu ergänzen und abzusichern. Hier kann man sich ein gutes Bild über die Strukturen des Markt-Segmentes verschaffen. Die Presse wird immer auf Messen unterwegs sein. Und diese Kontakte sind extrem wichtig, um die Informationen zielgerichtet auszusenden. Und häufig kann man von Journalisten auch Einschätzungen über das Geschehen am Markt zu erhalten.
Jetzt haben wir also die Produktinformation sortiert nach Zielgruppen und den relevanten Kontakte beisammen. Damit ist ein wesentlicher Teil der Vorarbeit geschafft. Und man hat sehr viel über das eigene Produkt und den Markt gelernt.
Man könnte sagen, der Hauptteil ist geschafft. Information per email oder über social-media posten und fertig. Mitnichten!!
Die Engländer verwenden ein Wort, dass ich im Deutschen noch nicht gefunden habe: stakeholder. Jetzt ist nachfassen angesagt und versuchen mit den Stakeholdern ins Gespräch zu kommen
Nach dieser ersten Runde muss die nächste geplant werden. Der Rythmus muss an den Bedürfnissen des Marktes orientiert werden. Man kann davon ausgehen, dass die 1. Aussendung vielfach überlesen wird. Ab der 3. Runde kann man mit einer Wiedererkennung rechnen. Es ist davon abzuraten, über die social-media unkontrolliert zu publizieren. Eine stabile Frequenz über einen längeren Zeitraum (1 Jahr) wird wahrgenommen und honoriert. So ein Jahr bietet auch eine ausreichenden Zeitraum, um relativ verlässliche Analyse-Daten übe den Erfolg der Kampagnen zu gewinnen.